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Ich bin neugierig - Gelb/Blau

Der Wirbel, den der Regieassistent Bergmans mit diesen Filmen auslöste, ist heute kaum nachvollziehbar. Einst gingen katholische Kirche und andere Moralwächter mit schweren Geschützen gegen Vilgot Sjöman vor. Im Zentrum steht die junge Lena, die alles hinter- und jeden befragt, den Bürger auf der Straße, den Politiker im Korbstuhl. Kaum, daß es ihr nur um die Rettung des Sozialstaates Schweden ginge, auch ihrer sexuellen Findung wird reichlich Platz eingeräumt.

Heutzutage haben die damals wohl schockierenden Sexszenen beinahe Spielplatz-Credibility, und die politischen "Kampfansagen" kommen über simple Parolen kaum hinaus. Auch in seiner mitunter sehr spekulativen Lesart und einigen formalen Mätzchen wie dem Zwiegespräch mit Martin Luther King und einem Interview mit Olof Palme - da noch als Verkehrsminister - wirken eher spinnert als ernstzunehmend. Aus heutiger Sicht wohlgemerkt, denn hinterher ist man schlauer, und nun weiß man ja, daß der Degeneration der Bourgeoisie kaum mit gleichen Mitteln beizukommen ist.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.