Das Ding lag ja eine kleine Ewigkeit in verrauchten Produzentenstuben rum. Viele waren im Gespräch, u.a. auch mal Leo Di Caprio. Man suchte einen, der irgendwie In war und dessen Haare sich zum rebellischen Aufbürsten eigneten. Nun ist es James Franco geworden, und der macht das auch ganz gut. Dieses Biopic wurde nur fürs Fernsehen gedreht, was man dem Werk auch ansieht. Zu statisch, zu chronologisch borniert, zu spannungslos wurde die Lebensgeschichte des jungen James Dean, der mit nur drei Filmen und durch seinen frühen Tod zur Legende wurde, abgeleiert. Zwar spielt Franco die Rolle des introvertierten Dean glaubwürdig, aber die einstigen Sympathien für den Beau werden einem gründlich ausgetrieben, wenn man sieht, wie sperrig und zickig der einstige Wunderknabe gewesen sein soll. Vielleicht spricht das aber auch für die Authentizität des Films. An anderer Stelle nahm man es mit der Wahrheit nicht ganz so genau: James Deans latentes Schwulsein wird mit einem zahmen Scherz marginal abgebürstet. Wäre doch mal hübsch gewesen, zu sehen, was James mit Rock Hudson so alles trieb ...
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.
Originaltitel: JAMES DEAN
USA 2002, 92 min
Label: Splendid
Genre: Biographie, Drama
Darsteller: James Franco, Michael Moriarty
Regie: Mark Rydell