• Meinungen

Jim Carroll

Eigentlich ganz normale Jungs. Sie spielen Basketball, quatschen mehr von Sex, als daß sie welchen hätten, handeln sich Ärger in der Schule ein, wofür es in den 60ern noch Schläge vom geistlichen Oberhaupt gibt. Jim ist der Kopf der Clique, er spielt den Sport wie ein Gepard, und er schreibt Gedichte, Tagebuch, Notizen. Doch aus den normalen Jungs, die gelegentlich Fleckenentferner schniefen, werden abhängige Jungs – auf das Koks folgt das Heroin. Jim wird aggressiver seiner Mama gegenüber, er überfällt Omas, um an Kohle zu kommen, er verroht, verrät seinen Kumpel Pedro, wird durch seinen Freund Mickey fast in einen Mord verwickelt, geht auf den Strich und fast vor die Hunde.

Die Jugend des Autors Jim Carroll verlagerte Scott Kalvert in die 90er, die Zeit also, als New York sich unter Guiliani radikal zu verändern begann. Da passen die abgehalfterten Figuren nicht so recht in die gereinigte Stadt. Dennoch gelingt es dem Film zu fesseln, durch die krassen Drogen- und Entzugseskapaden auch zu schockieren. Trumpf sind in jedem Fall seine beiden, noch sehr jungen Hauptdarsteller: Mark Wahlberg und Leonardo DiCaprio. Während Wahlberg sich damals vom Unterwäschemodel zum bis heute ernstzunehmenden Schauspieler mauserte, verblüffte DiCaprio damals noch mit größerer mimischer Vielfalt als seiner nun ständig präsenten Krausestirn.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.