Originaltitel: KORCZAK
Polen 1990, 113 min
Label: Absolut Medien
Genre: Drama, Schicksal, Historie
Darsteller: Wojciech Pszoniak
Stab:
Regie: Andrzej Wajda
Drehbuch: Agnieszka Holland
Janus Korczak war vieles: Arzt, Pädagoge, Schriftsteller. Vor allem aber auch ein guter Mensch, der Großes tat. Er schützte Hunderte von jüdischen Waisenkindern im Warschauer Ghetto, bis auch er gegen die "Endlösung" nicht mehr ankam und gemeinsam mit seinen Kindern zum Zug nach Treblinka ging. Andrzej Wajda schuf ihm ein Denkmal, wobei er einer Seite Korczaks zu viel Aufmerksamkeit zuteil werden ließ: der des Gutmenschen. Das mag zynisch klingen, doch Helden - und Korczak war einer - müssen in den Augen des Betrachters wachsen.
Da irritiert, wenn er im Film sagt, man müsse wenigstens versuchen, die Welt zu verändern. Dafür hat Wajda doch schon die Bilder parat, da brauchts die beweihräuchernden Worte nicht. Inszeniert hat Wajda angenehm altmodisch, teilweise im Dokumentar-Reportagestil, und weitgehend wird die Musik noch als echtes Stilmittel eingesetzt. Wenn auch bei der Deportation die Instrumentierung zu stark ist und man plötzlich auch da den Heiligenschein aufgehen sieht. Dafür ist das Schlußbild von geradezu markerschüttender Poesie.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.