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L’Amour fou

Der Titel ist trügerisch, bildet eben nicht die wundvolle und Stürme überdauernde Liebe zwischen Yves Saint Laurent und Pierre Bergé die Klammer, sondern der Verkauf ihrer Kunstsammlung, wenige Monate nach des Couturiers Tod. Der Modemacher verabschiedet sich hier am Blatt klebend vom Metier, er wirkt geschwächt, ehrlich ist er, wenn er von durchschrittenen Höllen spricht. Der Schwenk zum Staatsbegräbnis wirkt dennoch hilflos. Dann übernimmt Bergé, führt durch Salons, blickt in Fotoalben, erinnert an Callas oder Warhol und spricht fast ausschließlich vom Verkauf der Sammlung. Das hat durchaus ein Geschmäckle, wenn man nun Spediteuren beim Packen zuschaut oder Gabelstaplern folgt, die Kunstschätze wegfahren. Vollends verstörend sind die Bilder aus dem Auktionshaus, wo mit Millionensummen jongliert wird, zumal Bergé vorher erwähnte, daß sein Lebenspartner eher nicht verkauft hätte.

Es sind wenige Momente, die anrühren, etwa wenn die lebenslange Depression thematisiert wird, oder der: Zum letzten Defilee singen Laetitia Casta und La Deneuve Barbaras „Ma plus belle histoire d’amour.“ Als Saint Laurent den beiden auf der Bühne begegnet, blitzt es kurz im verschlossenen Gesicht wieder auf – dieses bestechende, dabei schüchterne Lächeln, das ihn als jungen Mann so auszeichnete.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.