80 min
Label: Bildkraft
Genre: Kurzfilm, Schwul-Lesbisch
Schwule Kurzfilmsammlungen boomen noch immer, die moderne Häppchenmentalität wird brav bedient, was auch zu Beliebigkeit führt. Nur die Hälfte der hier zusammengestellten Werke weiß zu überzeugen, der Rest ist nicht reizlos, die eher experimentellen Fingerübungen wirken aber unfertig. Kaum verständlich bleibt TIME WILL TELL, der als Reflexion eines Abschieds funktionieren soll, bedeutungsschwanger gibt sich STILL, ein meditatives Farbenspiel von der Suche eines Liebenden. Gelungener ist da schon der französische Beitrag BOOMERANG, über die tragische Liebe eines Teens zu einem in Goldpants auftretenden Kleinkünstler. Hier fasziniert vor allem das fast komplette Ausspielen eines herzzerreißenden Juan-Gabriel-Chansons. Schön und mit drei Minuten auch schön kurz ist MY BOYFRIEND IS A HUSTLER, ein in grobkörnigem Schwarzweiß gehaltenes Spiel mit Zuschauererwartungen. Ein schwules Paar in Sao Paolo, eine Welt aus Strichern und Freiern und doch irgendwie nicht so eindeutig ...
Interessant ist auch LE WEEKEND geworden, in dem ein Filmstudent auf den schicken Rafael trifft. Einen Blowjob und viele Aufnahmen später, gesteht ihm Seb, daß er gar nicht schwul sei. Die Idee und die Filmzitate sind hübsch, und Regisseur Timothy Smith weiß auch genau, wann man Schluß machen muß.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.