Originaltitel: LOVERBOY
USA 2005, 83 min
Label: E-M-S
Genre: Drama
Darsteller: Kyra Sedgwick, Matt Dillon, Sandra Bullock, Campbell Scott, Kevin Bacon
Regie: Kevin Bacon
"Können Sie mir zeigen, wo Flaubert steht?" Die Frage ist legitim in einer Bücherei, aber hier trotzdem gelogen, denn Emily hat nur eines im Sinn: mit dem attraktiven, hilfsbreiten Befragten zu vögeln, um schwanger zu werden. Viele Männer pflastern ihren Weg, eines Tages soll der Eisprung klappen, ein Junge wird geboren. Emily überschüttet dieses verzweifelt herbeigesehnte Kind mit Liebe. Sehr viel Liebe. Sie will ihn nur für sich, in rasender Eifersucht tötet sie gar Pauls liebsten Freund: ein kleines Vögelchen.
Mutterliebe, die sich zum Wahn entwickelt, ist das Thema von Kevin Bacons erster Kinoregie. Wohltuend spickt er den an sich sehr ernsten Plot mit skurrilen Szenen und verliert dabei dennoch das psychologische Lot nicht aus den Augen. Emily ist das ganz typische Kind einst nur um sich selbst zirkelnder Hippie-Eltern. Panische Verlustangst treibt ihr Grenzen überschreitendes Gluckendasein an. Daß das Ende tragisch sein muß, offenbart schon die Tatsache, daß Emily ihren Sohn Loverboy ruft, und er sie gar Miss Darling nennen soll.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.