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Madame Sousatzka

John Schlesinger war in den 60ern und 70ern einer der Großen des Kinos, mindestens ASPHALT COWBOY und DER TAG DER HEUSCHRECKE dürften unvergessen sein. Ende der 80er blitzte mit diesem Drama noch einmal das bemerkenswerte Talent Schlesingers auf, was vor allem von einer fabelhaft aufspielenden Shirley MacLaine unterstützt wird. Sie ist diese am Leben verbitternde Klavierlehrerin, die von ihren Schülern alles verlangt: Selbstaufgabe, Fleiß, Perfektion als Ziel und Verzicht auf die lukrativeren Konzertangebote. Auch den jungen Inder Manek nimmt sie unter ihre Fittiche, trägt ihm geradezu mütterliche Obacht an, sie will ihn schützen vor der Welt, die sie selbst teils so verachtet. Enttäuschung, Sehnsucht, das perfekte Gehör – optimale Grundausstattung für eine interessante Figur wie Sousatzka, die MacLaine komplett absorbierte, die ihr als mehrheitlich komödiantisch besetzte Mimin die Chance einer spielerischen Bandbreite gab.

Es geht um Einsamkeit, ums Loslassen, ums Reiferwerden. Schlesinger erzählt davon angenehm altmodisch, heute wäre das viel mehr auf mögliche OSCARS hin konzipiert, stringenter, wodurch man sicher auf die wunderbaren, komplett ausgespielten Schumann- und Beethovenpassagen verzichten müßte.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.