Originaltitel: EL ÚLTIMO VERANO DE LA BOYITA
Argentinien/F/S 2009, 88 min
Label: GMfilms
Darsteller: Nicolás Treise
Regie: Julia Solomonoff
Das Dorf tuschelt über den Jungen, er wird beobachtet, teils gehänselt. Doch Mario geht darüber hinweg. Nur Jorgelina fühlt er sich nah, ihr vertraut er sich an, auch wenn sie die Gründe nicht vollends verstehen kann, warum da nun Blut auf Marios Sattel war. Wo doch nur Mädchen an der Stelle bluten ... Das Geheimnis um Mario wird früher als in dem vergleichbaren XXY gelüftet, das nimmt dem Film nichts von seinem Zauber. Der Reiz dieser in den 80ern angesiedelten Geschichte entsteht in der Beiläufigkeit des Erzählens: Mario verrichtet einfach Jungenarbeit auf dem Hof seiner recht alten Eltern. Erst Jorgelinas Vater, ein Arzt, bringt die Dinge in Bewegung, als er sieht, wie sich Mario die Brust abbindet.
Es ist die Geschichte einer Befreiung, daß es auch eine vom Ende der Unschuld ist, liegt daran, daß es einmal mehr die Erwachsenen sind, die es versaut haben, die Kinder kommen schon irgendwie zurecht, nur warum immer dieser Druck? Davon erzählt Julia Solomonoff ganz eindringlich, zudem mit wunderbaren jungen Darstellern. Das einzig Ärgerliche in dieser so angenehm wortkargen Erzählung ist, daß ausgerechnet in einer Schlüsselszene der Offenbarung die Untertitel stiften gingen.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.