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Mein süßer kleiner Arsch

Man kann das unappetitlich finden, wie sich die alten Säcke über die Vorzüge der marokkanischen Knaben gerieren, man kann aber auch denken: So What? Diese Ambivalenz macht Bischoffs Film, der auch ein Porträt Tangers ist, zum interessanten Sittengemälde der Moderne. Im Zentrum steht der Mittsechziger Jean, der sich in Land und Männer verliebte und in Marokko blieb. Seine Schwärmereien entkräften sich bald: Einst dachte er, daß die sich geradezu aufdrängenden Jungs an ihm interessiert waren, heute weiß er, daß sein Geldbeutel im Zentrum der Leidenschaft stand. Damals schwärmte er: „ ... schöne Haut, schöne Zähne und schön behangen.“ So gut sehen die Männer wirklich nicht mehr aus, ein paar Zähne weniger sind es auch geworden. Jean läßt den Regisseur dicht heran, man erfährt mehr Details, als einem lieb ist.

Es ist ein ehrlicher Film geworden – auch und gerade weil er von Lebenslügen erzählt. Warum aber sich nicht etwas vormachen, wenn die Erfüllung eines Traumes somit greifbarer wird? Daß dieses Leben nicht minder spießig ist, zeigt die Akribie Jeans, der Buch führt über Ausgaben für Sex und Gefälligkeiten. Eine merkwürdige Welt in jedem Fall, die für 15 Dollar „Qualität“ verspricht.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.