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Mephisto

Nach seinem Tschaikowsky-Roman suchte Klaus Mann nach einem Stoff und fand ihn in der Familie. Gustav Gründgens, der Ex-Schwager, diente unverhüllt als Schablone für den Karrieristen Höfgen. Das Buch wurde Jahrzehnte verboten, und zu Beginn der 80er durch den Ungaren Szabó brillant adaptiert. Höfgen, der halbherzig vom revolutionären Theater träumte, ist - wie Mann schreibt und Brandauer unnachahmlich spielt - ein Affe der Macht, ein aasig lächelnder Clown zur Zerstreuung der nationalsozialistischen Mörder. Seine Rolle, die Göring in Entzückung versetzt, ist die des Mephisto, den er als diabolischen Pierrot zur Perfektion ausspielt. Da hat Höfgen, ein sich blind-taub-stumm-stell-ender Spekulant, längst seine Seele verkauft ...

Brandauer spielt wie ein Berserker, in Infarktgefahr, tanzt, schreit, jongliert und beweist sich damit als ein begnadeter Mime aussterbenden Typus’. Szabós Film darf zu den besten Literaturverfilmungen überhaupt gezählt werden. Kleine künstlerische Aussparungen gehen Hand in Hand mit kluger Werktreue. Wobei das filmische Schlußbild von Höfgens Angstzweifel der literarischen Vorgabe gar überlegen ist.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.