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Mikey

Keine Frage, der Junge ist gestört. Erst kokelt er auf dem Holzboden in der elterlichen Bude, dann schreit er Hassesflüche aus, schließlich wird das Schwesterchen im Pool ertränkt, Mama der Fön in die Wanne geworfen, und Papa kriegt bei der Heimkunft den Baseballschläger vor die Birne. Der kürzlich adoptierte Knabe versteckt sich im Schrank, macht ganz auf Trauma und Unschuld, bis ihn eine neue Familie aufnimmt. Was der in Kürze blüht, hat bereits der Prolog geliefert ...

Eigentlich gibt es schon genug böse Kinder im Kino, da hat es die 9jährige Blage Mikey wirklich nicht gebraucht. Der Freddie-Singsang am Anfang legt schnell falsche Fährten, hier riecht nix nach Kult, es muffelt eher nach abgestandenem C-Movie. Was auch daran liegt, daß die Darsteller zum Niederknien schlecht sind, der des Jungen toppt dabei den Rest der Knallchargen. Als sich dann auch noch eine ondulierte Unterstufenlehrerin als Spürnase und Profiler erweist, möchte man ganz abwinken. Der einzige Witz des bierernst gemeinten Trashs liegt darin, daß er auch noch im falschen Bildformat ausgeliefert wurde, weshalb die Figuren dick und kleinwüchsig wirken. Was wiederum zum aufgeblasenen Habitus der hanebüchenen Horrormär ganz hervorragend paßt ...

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.