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Mit geschlossenen Augen

Die Musik verrät es gleich – eine tiefschürfende Geschichte soll erzählt werden, dazu muß ein schwer angeschlagener Blues passen. Was nicht ganz funktioniert, da die (Identitäts-)Suche des jungen Felix doch etwas mager auf den Rippen scheint. Der Junge ist eigenartig. Er schaut alte Filme mit seiner Oma, vermißt seine zu früh verstorbene Mama, rast mit dem Motorrad ziellos umher, sucht seinen Vater und stellt einem eher nicht so attraktiven, weitaus älteren Kellner nach. Eines Tages laßt er sich von diesem Johann, einer verkrachten Musikerexistenz mit Jazzkneipe, ficken, und die Geschichte – ohnehin arg vorhersehbar – bekommt damit etwas Unappetitliches. Marketingtechnisch wird das dann als Tabubruch vertickert, hier wirkt es eher aufgesetzt und hinterläßt den Betrachter damit ratlos.

Da weiß der beigefügte Kurzfilm MATROSEN aus dem Jahre 1997 schon mehr zu begeistern – eine Pierre et Gilles-Fantasie unter künstlichem Sternenhimmel. Erzählt wird von Seemännern, Geheimnissen und unerfüllter Liebe – dazu paßt das formale Konzept mit Gaultier-Touch ganz wunderbar.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.