Originaltitel: NARCISZ ÉS PSYCHE
Ungarn 1980, 258 min
Label: Absolut Medien
Genre: Experimentalfilm
Darsteller: Udo Kier, György Cserhalmi, Patricia Adriani
Regie: Gábor Bódy
Facettenreich, poetisch, meisterlich, bildgewaltig, sensationell, brillant ... Die Pressekollegen überschlugen sich regelrecht, als in den frühen 80ern Gábor Bódys kaum zuzuordnendes Liebes- und Gesellschaftskaleidoskop Premiere feierte. Vergessen haben sie dabei, daß Bódys bewußter Wille zum Nichtnormierten, zur Vermischung aus Videoästhetik, Kitsch und Voice-Over-Effekten doch auch ganz schön wüst, anstrengend und eigentümlich manieriert und, mit Verlaub, als Kinokunst nur schwer goutierbar ist. Durch unzählige Jahrzehnte und Orte blättert der jung gestorbene Querkopf Bódy seine bemühte Elegie mit krampfigem Eklektizismus über Liebe (zwischen der dichtenden Zigeunertochter Erzsébet und dem Poeten László Tóth) und Machtspiele auf, den Überblick zu behalten, fällt schwer, auch das wohl ganz im Ansinnen des Erzählers.
Nun liegt das mit gut vier Stunden sehr üppige Werk restauriert und ungekürzt vor, wer guten Willens ist, erkennt auch eine Abhandlung von Fortschritt und Niedergang, bürgerlicher Sehnsucht und deren Demaskierung darin. Nicht so Geduldige vertrösten sich mit einem Zarah-Moment der wunderbaren Ingrid Caven über reichlich vergangene Lebenszeit hinweg.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.