Originaltitel: DAREMO SHIRANAI

J 2003, 141 min
Label: Sunfilm

Genre: Drama, Erwachsenwerden

Darsteller: Yuya Yagira

Regie: Hirokazu Kore-Eda

Nobody Knows

Wenn’s nur so einfach wäre: Recht hat der 12jährige Akira dennoch, als er der Mutter vor- wirft, sie sei egoistisch. Sie sind in eine neue Wohnung gezogen, nur sie beide, offiziell. Aus den schweren Koffern springen rasch noch drei Geschwister. Sie sollen sich still verhalten, Schule und Balkon sind tabu. Sie fliegen sonst wieder raus, niemand darf sie hören, sehen. Die Mutter kommt spät heim, noch später, schließlich gar nicht mehr. Akira versucht als Ältester, die familiäre Stabilität zu wahren. Das wird schwieriger, als Wasser und Strom abgestellt werden ...

Eine wahre Geschichte erzählt Kore-Edas erschütternder Film. Eine, die sich in den sozialen Maschen sogenannter zivilisierter Nationen immer wieder ereignet. Die gleichen Fragen werden dann aufgeworfen: Warum hat keiner was gemerkt und reagiert? Die will der Film nicht beantworten, das muß er auch nicht. Er erzählt eine einfache, traurige Geschichte auch als Spiegel einer vielleicht hoffnungslos verkommenen Gesellschaft. So fragt die Mutter überrascht auf den Vorwurf ihres Jungen: "Darf ich vielleicht nicht glücklich werden?"

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.