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Old Henry

Trotz allem ... die beiden kommen zurecht. Vater und Sohn, der schweigsame bis mürrische Henry und der halbwüchsige Wyatt, der den Alten schon mal zurechtweist, daß das Leben in Wildwest nicht nur aus Plackerei besteht, es bereits Traktoren gibt, der Vater hält das für modernen Schnickschnack, so kurz nach der Jahrhundertwende. Die verschlafene Gegend um Oklahoma wird für Wyatts Mutter zur frühen Grabesstätte, für Henry bedeutet sie Heimat, mindestens aber Unterschlupf, hingegen es für den Jungen oft genug reine Einöde ist. Das beschauliche, aber arbeitsame Leben hat ein jähes Ende, als eines Tages ein Pferd antrabt, mit blutverschmiertem Sattel ...

Potsy Ponciroli erzählt mit ruhiger Hand von bedrohlichen Schatten, von kaschierten Identitäten und von einem geprüften Vater-Sohn-Bündnis. Selbst Wyatt ahnt nicht, wer Dad im früheren Leben war. Die sich drohend gebärdende Bande um den Gangster Ketchum wird die Vergangenheit von Henry schmerzlich zu spüren bekommen. OLD HENRY ist schnörkellos inszeniert, die Dialoge sind auf den Punkt geschrieben, die pittoresken Landschaftsbilder von Kinoerlesenheit. Tim Blake Nelson ist äußerlich schon perfekt für den Anti-Helden mit geheimnisvoller Biographie, und die Musik von Jordan Lehning braucht sich hinter den Elegien eines Warren Ellis nicht zu verstecken.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.