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Pit Stop

Schon in CIAO erzählte Yen Tan von Begegnungen über Eck, von der Ungewißheit jeder Liebe, aber gottlob auch vom Dranglauben. Denn Ernesto hat sich zwar von seinem Liebhaber Luis getrennt, ihn dann sogar unter Schmerzen aus der Wohnung geworfen, aber einsam zu sein – das hat er sich dann doch nicht gewünscht. Dieses Alleinsein, diesen ätzenden Spagat aus Sehnsucht und Vernunft, all das kennt auch Gabe, der mit Shannon ein gemeinsames Kind hat, sich nach dem Outing von ihr trennte, in „wilder Ehe“ mit Chuck lebte, bis der eben in den Hafen seinen echten Ehe zurückruderte und sich jeden Anruf Gabes verbat.

Tan erzählt eine Liebesgeschichte nach neuem Strickmuster, nicht direkt von ihr, sondern wie das Leben, das Suchen, das Ablenken durch One Night Stands zu ihr führt. Er tut dies einmal mehr sehr ruhig, fast beiläufig beobachtend, zeichnet seine Figuren mit behutsamem Strich und trifft damit ins Schwarze – denn durch das Ungewisse, das Ungefähre versteht man einmal mehr, wie schwer es eigentlich ist, den Richtigen zu treffen. Und außerdem, daß das Leben zu kurz ist, um an zerrütteten Familien, einem homophoben Amerika und zu wenig Liebe zu laborieren.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.