Originaltitel: RASHOMON
J 1950, 83 min
Label: Concorde HE
Genre: Thriller, Liebe, Poesie
Darsteller: Toshiro Mifune, Machiko Kyo
Regie: Akira Kurosawa
Auch diesem Film, der für Kurosawa den internationalen Durchbruch bedeutete, sieht man an, daß der Reformator des japanischen Kinos einst Malerei studieren wollte. Hier reflektiert er klug, nicht ohne Witz über die Relativierung von Wahrheit, in dem er drei verschiedene Aussagen verkündet, zu einem Mord und einer Vergewaltigung durch den räuberischen Rumtreiber Tajomaru. Der Unhold selbst, die mißbrauchte Frau des Ermordeten und schließlich der Geist des Toten erzählen ihre Version vom Geschehenen. Es entflicht sich ein hinreißendes Gespinst aus Lügen, Scham, Spott und bewußter Täuschung. Bild- und schnittkompositorisch ohnehin ganz meisterhaft, versteht es Kurosawa auch hier, die japanische Tradition des Geschichtenerzählens mit westlicher Dramaturgie, Klangfarbe und Rhythmik zu verknüpfen.
Kurosawas Leibmime Toshiro Mifune, einer der wenigen internationalen Stars aus Japan, spielt Tajomaru als ein wildes Tier, ungebändigt, sorglos, mit vollem Körpereinsatz. Eine sehr erotische Performance! Schade nur, daß oft trotz digitalem Remastering Laufstreifen und Kratzer diesen heidnischen Tanz stören.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.