Originaltitel: RAINBOW BOY ... RUNG TUA THII PAET KHAWNG KHWAAM RAK
Thailand 2005, 100 min
Label: Salzgeber
Genre: Drama, Erwachsenwerden, Schwul-Lesbisch
Darsteller: Palat Ananwattanasiri
Regie: Thanyatorn Siwanukrow
Der Auftakt führt irre: "Lern ihn erstmal besser kennen, und dann leck seinen Lolli ..." Nein, kein brünftiger Teenschwank kündigt sich an, eher eine der schönsten asiatischen Coming Out-Geschichten. Tat ist schüchtern, mit Brille und Zahnspange etwas gehandicapt, nur vor seinem Kumpel, dem superschwulen Nat, steht er zu seiner Homosexualität, die Eltern dürfen nichts wissen. Aus gutem Grund, Tats Vater würde aus-flippen und darf dies später im Film gern tun. Dann aber ist Tat schon reifer, in seinem Selbstwertgefühl, in seiner Liebe zum noch ungeouteten Ek, und selbst Brille und Spange sind Reliquien von gestern ...
Regisseur Siwanukrow geht es nicht nur um eine berührende Geschichte des Erwachens, er legt Wert auf den Blick in die Milieus, aus denen die Protagonisten entwachsen oder darin bestehen müssen: Eks Vater ist ein brutaler Trinker, Nat ist unglücklich verliebt in Tat, er aber hat wenigstens eine tolerante Mutter. Was Siwanukrow auch gelingt, ist die ernüchternde Sicht auf ein als liberal geltendes Land: selbst in Thailand ist offen schwules Leben also keine rundumfassende Selbstverständlichkeit.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.