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Saint Laurent

Timing ist manchmal alles, und da hatte Jalil Lespert die Nase vorn – im Rennen gleich zweier Filme, die sich der Mode-Ikone Yves Saint Laurent annahmen. Er hat allerdings auch in der Qualität gehörigen Vorsprung: War sein Film eine wuchtige und leidenschaftliche Lebens- und Liebesgeschichte, ist Bertrand Bonellos Biopic arg spröde geraten, manchmal gar lustlos. Allein die Idee, den Vergötterten vom Sockel zu holen, gibt dem Film etwas Fahrt, interessant geriet zudem der Einblick in die Verbindung zu Warhol. Darüber hinaus springt er in den Dekaden, klebt am Drogenproblem Saint Laurents fest und macht sich noch nicht einmal Mühe, dessen Kleider in adäquater Ästhetik zu inszenieren oder wenigstens die ollen Kunstbärte zu kaschieren.

Der Modeschöpfer erscheint hier fast als ein Ekel, zu exzentrisch, der Film wirkt über Strecken wie eine Abrechnung. Alle, die kein Französisch sprechen (keine deutschen Untertitel!), erwartet zudem eine qualvolle deutsche Fassung, in der sich der sich recht wacker schlagende Gaspard Ulliel mit einer obertuntigen Stimme herumplagen darf.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.