Originaltitel: SALO
Philippinen 2011, 70 min
Label: CMV
Genre: Schwul-Lesbisch, Drama, Liebe
Darsteller: Paolo Rivero, Kristofer King
Regie: Miko Jacinto
Geht es nach Tantchen, dann soll René verkuppelt werden. Geht es nach ihm, macht er einfach so weiter wie bisher, selbst wenn er daran leidet. Denn das heimliche Schwulsein ist nicht die Erfüllung. Wie so oft im Kitschroman, und der Film ist einer, trifft die Entscheidung allein das Schicksal. Hier heißt es Levi, der ist Renés Chauffeur, und – hoppla! – auch ihn zieht es zu Männern hin. Weil so etwas meist dramatisch erzählt wird, darf sich das Sehnsuchtsklavier verselbständigen, als Symbolik für Lust begnügt sich Regisseur Miko Jacinto mit dem Blick auf pralle Slips, und wenn sich gar Leidenschaft Bahn bricht, dann klatschen die Wellen so richtig gichtig an das Ufer.
Ne, das wurde irgendwie nix Ganzes und nix Halbes, da hilft auch die Überraschung nicht, als René spontan bei seinem Liebsten und der vermuteten Freundin aufschlägt und dort tatsächlich auf einen Mann trifft, was letztendlich nur die Vorlage dafür ist, daß am Ende drei Hände nacheinander greifen. Putzig ist auch, daß Renés im Koma liegende Oma Tränen vergießt, als der Enkel am Bett sein Outing bejammert. Warum sie nun weint, und warum sie im Koma liegt, das bleibt ungewiß. Den Film kann sie ja noch nicht kennen ...
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.