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Sleepless Knights

Grillen zirpen, ein nackter Mann streichelt ein Pferd, später schreibt Carlos im Garten in Anwesenheit seines vergreisenden Vaters. Dann: Ein junger Polizist trinkt mit Kollegen in diesem ausklingenden Sommer ein kühles Mahou, Chauvi-Witze machen die Runde, Juan ist sichtlich nicht so wohl dabei. Es sind gutaussehende Männer, schlank, mit Drei-Tage-Bart, kantigem Profil und schönen Zähnen. Die folgenden Tageszeitsprünge verraten rasch, daß sie sich begehren, auch zueinanderfinden, ein richtiges Paar aber werden sie wohl nicht. Bei Juan ist es der Arbeitsalltag, bei Carlos die Familie, in welche Einblick gewährt wird, aber dann – nach recht wahllos eingestreuten Prozessionsritualen – verordnen sich die Filmemacher, die zuvor ganz einfach still, sinnlich und rätselhaft von einer Begegnung in der spröden Landschaft der Extremadura erzählt haben, plötzlich einen narrativen Schlagbaum.

Dann muß das traurige Gesicht Juans genügen, das vom Ende des Sommers und dem baldigen Abreisen Carlos’ kündet, dann wird einfach abgebrochen. Und das ist dann wirklich zu wenig, gerade für die, die bereit waren, sich auf diesen sehr, sehr ruhig erzählten Film einzulassen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.