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Solitude

Wieder einer der Filme, bei denen man sich mit Blick auf die hochkarätige Besetzung fragt, warum er nie in die Kinos kam. Gut 100 Minuten später ist man schlauer: Die zahlreichen Stars können den Film, der zehn Jahre alt und 2006 als STATE OF MIND schon mal veröffentlicht wurde, tatsächlich nicht retten. Es geht um den jugendlichen Mörder Leland, hochbegabt, eigenbrötlerisch, ein über Tod und Teufel reflektierender Mensch, der in seinen Gefühlen verletzt wurde und sich mit dem Mord an einem zurückgebliebenen Teenager strafbar machte. Öffentliche Debatten gab es in den USA wohl, weil der Täter als geradezu sympathisch dargestellt wurde, doch das ist nicht das Problem des Films: Er langweilt! Weil er sich zu offensichtlich mit sprunghaften Rückblenden und Aussparungen um Rätselhaftigkeit bemüht, weil er den Figuren bedeutungstrunkene Phrasen in die Münder legt, und weil er sich für ein feiges, allzu konstruiertes Ende entscheidet.

Sein Thema hätten die familiären Erosionen, die Vereinsamung eines Künstlerkindes, die Leere und Traurigkeit der Provinzjugend sein sollen. Darüber lohnt es sich zu erzählen, ohne Pirouetten, Schlaumeierei und dann meinethalben mit ein paar unbekannteren Gesichtern.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.