Originaltitel: STEPDAD
GB 2008, 93 min
Label: CMV
Genre: Drama
Darsteller: Jim Alexander, Kaya Brady, Ricky Tomlinson
Regie: Mark Moraghan
Gleich vorweg: Diese Geschichte um moderne Sklaverei wurde vergeigt, trotz oder eben weil auch hier mal wieder von wahren Begebenheiten berichtet wird. Hat sich da letztendlich einfach jemand zu viel Wut von der Seele gefilmt? Zumindest vertraut Mark Moraghan nicht der Kraft des Plots allein, weswegen die Leidensgeschichte des Jungen Billy, der von seiner Mutter und dem Stiefvater geprügelt, mit dem Luftgewehr malträtiert und wie ein Vieh gehalten wurde, mit zu viel Empörung, aufdringlicher Musik und unnötigen bis peinlichen Nebenschauplätzen zugeschüttet wurde. Klar, es ist eine Geschichte über verkommenes Pack, das aus Eigennutz und Freude am Quälen Anderer völlig neben der Spur agiert. Um so etwas aber interessant und vor allem glaubwürdig zu erzählen, braucht es genaue Blicke in ein Milieu, da gilt es, Zwischentöne, Vermutungen, Ungereimtes einzuflechten, hier aber ist alles 1:1 und holzschnittartig.
Das letzte Pulver wird dann in endlosen Gerichtsszenen verschossen, als sich der erwachsene Billy doch noch gegen seine Folterer wehrt. Daß fürs Fernsehen Konzipiertes sich nicht per se der Qualität verpflichtet fühlt, ist bekannt, derart mottig-verstaubt muß es aber nun wirklich nicht daherkommen.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.