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Straight

Nicht schwul zu sein, dafür kann ja nun keiner was. Muß man aber deswegen gleich derart verklemmt sein? Wie diese Möchtegern-Hete Nazim, der sich – obschon alleinwohnend – beim Wichsen peinlich geniert die Decke drüberzieht oder schnell das Höschen hochrafft, wenn das Telefon schellt ... Also echt, lieber Nicolas Flessa, Film ist, wenn man die Kamera als Zuschauer vergessen darf. Aber an sich ist das auch egal, weil die ganze „Geschichte“ vergeigt wurde. Ein Blondinchen hat neben ihrem festen Freund noch ein Techtelmechtel mit dem schon eingeführten Türken, der wiederum landet irgendwann mit dem bereits Liierten in der Kiste ...

Das ist so spannend wie Durchfall früh halb sieben, braucht also kein Mensch. Aber genau so sehen eben Filme aus, wenn jeder Depp schnell, ideenlos und digital drehen kann. Damit man aber wirklich mitkriegt, daß dieser Hazim eine – innerlich und so – ganz zerrissene Figur ist, kleistert man einfach ein Plakat von einem Almodóvar-Film an die Wand. In der Bude von einem Deutschtürken am Herrmannplatz! Das geht so richtig ans Herz, ebenso die in schauderhaftem Englisch vorgetragenen Jammersongs, die ohnehin nur vom hundsmiserablen Ton dieser Fingerübung ablenken sollen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.