Originaltitel: TAN LINES
Australien 2006, 96 min
Label: GMfilms
Genre: Erwachsenwerden, Schwul-Lesbisch
Darsteller: Jack Baxter, Daniel OLeary
Regie: Ed Aldridge
Ein witzig animierter Auftakt, der das allumfassende Thema einer ganz prächtigen Erektion abhandelt, ist der Anlaß, warum der Teen Mitch die Welt entdecken sollte. Das wird auch Zeit, der Junge braucht Abstand, auch von seiner alkoholkranken Mutter, die sich das Bett mit ihm teilt. Dabei will Mitch eigentlich mal richtig weggehen. Paris vielleicht, auch wenn es da keine Wellen gibt. Surfen und Skaten bestimmen seinen Alltag, der gründlich durcheinander gebracht wird, als der schwule Cass in das Kaff zurückkehrt. Zwischen den beiden entsteht eine leidenschaftliche Sexbeziehung, doch Cass ist weiter als Mitch, der nicht weiß, was er will ...
Abhauen, ausprobieren, auflehnen, kaputte Familien - Jugend also ist das Thema dieses gelungenen Films, der in der Tat in seinem Echtheit atmenden Duktus an Gus van Sants faszinierende Erstlinge erinnert. Mitch, das ist so ein unsteter Knabe mit Patrick-Wolf-Gesicht, der sich emotional absichern will, was immer bedeutet, daß man Menschen auch zurückstößt. Da schwingt juveniler Egoismus mit, zudem ein gehöriges Maß an Unsicherheit und gespielter Lässigkeit. Und Irrtümer sind bei Mitch inbegriffen: "Mein Arsch ist mir heilig."
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.