• Meinungen

The 24th Day

An die Wäsche will er ihm, der forsche Dan, doch noch ist Tom zurückhaltend. Reden möchte er, etwas aus Dan rauskitzeln, doch irgendwas verbirgt der merkwürdige Schönling dabei selbst. Dan wird allmählich klar, daß er nicht zum ersten Mal in der Wohnung Toms ist. Wenige Momente später erwacht er nach einem Schlag: auf einem Stuhl, gefesselt, Tom nimmt ihm Blut ab und schwört, ihn zu töten, wenn der Test auf HIV positiv ausfällt. Dan traut seinen Ohren nicht, wird er doch von Tom beschuldigt, ihn früher bei einer heißen Nacht mit dem Virus infiziert zu haben. Diese Nacht aber liegt Jahre zurück ...

Es ist vor allem dem Gespür Tony Piccirillos für knisternde Spannung zu verdanken, daß die Adaption seines eigenen Theaterstücks tatsächlich Kino und nicht verirrtes Hörspiel geworden ist. Ganz dicht erzählt, die beklemmende Atmosphäre des Raumes perfekt als dritte Figur eingesetzt, die überzeugenden Schauspieler brillant geführt - Piccirillo entflicht einen psychischen Alptraum und streift am Rande ohne belehrenden Ansatz die tiefsitzende und zu lang kaschierte Verunsicherung einer No Risk-No Fun-Gesellschaft.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.