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The Advocate For Fagdom

Die Gefahr war groß, einmal mehr die ewig gleichen Talking Heads mit den ewig gleichen Schlaumeiereien zum Queersein aufzufahren. Das hat Angélique Bosio klug umschifft, auch wenn der endeitle John Waters mal wieder zu Wort kommt. Diesmal ist das okay, geht es doch um einen geschätzten Kollegen, der im Geiste verwandt, in der Form aber radikaler und bis heute randständiger in der Rezeption eines größeren Publikums als Waters selbst war – Bruce LaBruce. Bosio fährt in die 80er zurück, taucht ein in Torontos Punkkultur, die LaBruce prägte. Performances aus dieser Zeit werden gezeigt, neben Waters kommt auch Harmony Korine zu Wort, der sich wahrscheinlich unter Einwirkung etwaiger Substanzen wüst zum Homocore äußert.

Am klarsten fällt die Bewunderung LaBruces durch Gus Van Sant aus, ihm hört man gern zu. Gleiches gilt für LaBruce himself: Schön, wie er sich in die Seelenverwandtschaft Derridas oder Genets näselt und dabei einen Einblick in seine beeindruckende Sonnenbrillensammlung gewährt. Klar wird, daß LaBruce sich über Jahrzehnte treu blieb und mit seinen Guerilladrehs inkl. Fetisch- und Pornotouch fast allein agiert. Damit er überhaupt öffentlich gezeigt wird, gibt es von den meisten seiner Filme zwei Versionen – eine fürs Arthouse, die andere fürs Kabinenkino.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.