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The Graffiti Artist

Selten wurde so nüchtern, sensibel, authentisch und ohne aufgeblasenes Gehampel von der Skater-Tagger-Szene berichtet wie in diesem wunderbaren Film über den Versuch einer Freundschaft, einer Liebe. Im Echtheit atmenden Amateurvideostil folgen wir Nick, der sich mit Graffitis in Portland verewigt, oft Ärger mit den Bullen bekommt und dem Lockenkopf Jesse begegnet. Sie tauschen lange Blicke, nur um schnell die Spraydose rasseln zu lassen, sich aus den Augen zu verlieren. In einer abgewrackten Bude in Seattle treffen sie sich wieder. Nochmals lange Blicke. Und genau in dem Moment, als man den beiden zuraunen möchte "Los doch!" bittet Jesse Nick vom unbequemen Sessel auf sein Bett. Nach dieser Nacht benimmt sich Jesse allerdings wie ein Idiot, worunter der stille Nick zu leiden hat.

Es ist vor allem dieser etwas traumlose Blick aus Nicks Augen, der einem nicht mehr aus dem Sinn geht, der quasi die Orientierungslosigkeit, das stumme Flehen einer ganzen Generation verkörpert. Das alles kann dieser wortkarge Film - ohne pseudo-cooles Rumgequassel von MTV-Möchtegern-Checkern.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.