Paul Edgecombe lebt in einem Seniorenheim. Eines Abends sieht er wie gewohnt im Gemeinschaftsraum fern. Beim Zappen entdeckt er einen Fred Astaire-Film und beginnt zu weinen. Seine Freundin Elaine will wissen, was ihn bedrückt. Paul erzählt nun das erste Mal in seinem Leben über die Arbeit als Gefängniswärter, vor gut 60 Jahren.
Damals mußte er mit drei vertrauten Kollegen und Freunden die Todeskandidaten auf ihre baldige Exekution vorbereiten. Der Weg zur Hinrichtung wurde die grüne Meile genannt und endete auf dem elektrischen Stuhl. Paul begegnete vielen verschiedenen Gefangenen, bis eines Tages John Coffey eingewiesen wurde. Der zwei Meter große und muskulöse Schwarze wurde wegen zweifachen Kindsmordes verurteilt. Doch Coffey scheint alles andere als ein Mörder zu sein. Er weint ständig und hat Angst vor der Dunkelheit. Paul merkt mit der Zeit, daß John anders ist. John hat scheinbar übernatürliche Fähigkeiten, Heilkräfte. Das merkt Paul am eigenen Leib. Nun beginnt der Gefängniswärter daran zu zweifeln, ob John wirklich schuldig ist. Seine Recherche ergibt nichts. Das Leben der Wärter und der Inhaftierten wird durch den sadistisch veranlagten Percy Wetmore zusätzlich erschwert. Percy nutzt die unvermeidliche Hinrichtung eines Häftlings als private Abrechnung. Die vier Wärter wollen Percy abschieben. Doch der will nicht, findet Spaß an der Quälerei. Der letzte Tag von John Coffey rückt immer näher....
Frank Darabont ist mit THE GREEN MILE nach fünf Jahren Pause ein dreistündiges Meisterwerk gelungen. Dies verdankt er zu 50 Prozent der Vorlange Stephen Kings. Denn der Film basiert auf dem sechsteiligen Roman des Horrorspezialisten. Darabont schafft es, die typisch Kingsche Mystik auf Zelluloid zu bannen. Der Film ist spannend, geheimnisvoll, teilweise sehr grausam aber rundum gelungen. Einziger Mangel: Gibt es in Hollywood denn keine anderen Darsteller außer dem farblosen Tom Hanks?
[ Christiane Rausch ]
USA 1999, 182 min
Label: Universal
Genre: Literaturverfilmung, Drama
Darsteller: Tom Hanks, Michael Duncam, Doug Hutchison
Regie: Frank Darabont