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The Heart Is Deceitful Above All Things

Es war schon arg verkommen, als sich herausstellte, daß die Lebensberichte des jungen JT Leroy, der als Kind von seiner Mutter zur Prostitution an Fernfahrer gezwungen wurde und sich mit HIV infizierte, Fake waren - geschrieben von einer unbeachteten Frau mit schlechter Haut und großer Brille. Guter Stoff für einen Film waren die Bücher "Sarah" und "Jeremiah" auf jeden Fall, sogar für einen gelungenen. Jerry wird aus der heilen Welt seiner Pflegeeltern gerissen, als ein Drogenwrack sich seiner annimmt - die leibliche Mutter. Junkie, Flittchen, Egotrine - es dauert nicht lange, bis der Kleine Mädchenkleider tragen und seinen Körper an die lausigsten Könige der Fernstraßen verkaufen muß ...

Asia Argentos zweite Regie ist nicht aus einem Guß, vermag aber zu schockieren über die Degeneration einer unreifen Mutter und besticht durch schräge Nebenrollen: Marylin Manson als Päderast, Ornella Muti und Peter Fonda als reaktionäre und bibelfeste Großeltern ... Das beschert dem Film nach dem literarischen Fake den neuerlichen Coup.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.