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The Sea Of Trees

Da war das ungeduldige Publikum in Cannes mal wieder zu ungerecht, denn auch wenn Gus Van Sants Film oft zu stark im Eso-Pudding stakt, er spröde und zu Beginn ungeschickt erzählt ist, wird er doch im Verlauf ein ziemlich imposantes Drama über Trauer. Skurril muten die Schilder an: „Du hast nur das eine Leben!“ Aufgestellt in einem Wald nahe Tokio, der als Selbstmörderwald berüchtigt ist, und den nun der lebensmüde Arthur aufsucht, um dem Zustand ein Ende zu bereiten, der von ihm kaum als noch lebenswert betrachtet wird. Im entscheidenden Moment begegnet ihm ein anderer Lebensmüder im Unterholz ...

Das hat zu Beginn wirklich etwas unfreiwillig Komisches, aber wie Van Sant dann durch Rückblenden, Versatzmontage und das Skizzieren einer wohl zum Scheitern verurteilten Ehe dem Film auf die Spur verhilft, beeindruckt. Er nähert sich den Figuren an, die ihren Gefühlen kaum Ausdruck verleihen, nicht einmal danke sagen konnten, die grausam zueinander waren und erst in der Not Seiten von sich zeigten, die dem Partner bis dato verborgen blieben. Und doch hätte Van Sant einfach auf den realen „Trauerplot“ vertrauen und sich nicht kurz vor Ende wieder aufs schmierige Parkett esoterischen Gedöns’ begeben sollen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.