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The Tutor

Daß muß man ihm schon lassen – obwohl Iván Noels Filme weltweit kaum in den Kinos laufen, kriegt er es immer wieder hin, Finanziers zu finden, und auch wenn sich die Werke des Argentiniers mittlerweile in thematischer Redundanz ergehen, gelingen ihm immer wieder beeindruckende Bilder. Das gilt auch für THE TUTOR, der von zwei ziemlich verwilderten Geschwistern erzählt, die in einem üppigen Anwesen mit Haushälterin halbnackt, verdreckt und vielleicht einander unzüchtig zugetan hausen, bis ihnen eines Tages eine Psychologin zur Seite gestellt wird, die sie unterrichten und zähmen soll. Doch die gute Mona hat selbst genug Leichen im Keller und ist ohnehin scheinbar nur Spielball eines perfiden Plans ...

Noel erzählt bisweilen überdeutlich von kindheitlichem Mißbrauch, zu oft raschelt es küchenpsychologisch, und die häufig zu lüsternen Blicke gerade auf den halbwüchsigen Jungen ist man mittlerweile auch leid. Zumal Noel am Ende die Fäden nicht zusammenkriegt, er will von zu vielem zugleich erzählen – von Mißbrauch und erwachender Sexualität, von verlogener Moral und Serienmördern, von Verrohung und Geisteskrankheit.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.