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Totally F***ed Up

Another Homo Movie By Gregg Araki – so beginnt der Seelentrip von Andy und fünf Freunden. Die Introduktion ist richtig, weil alle Protagonisten schwul, lesbisch oder bi sind, aber Araki, dieser schmerzlich im aktuellen Kino vermißte Chronist einer desillusionierten Jugend, will mehr, als nur über deren Sexualität erzählen. Er zeigt vor allem in der Figur Andys – vom bildhübschen Araki-Protegé James Duval gespielt – daß Los Angeles seine Kinder frißt, die auf der Suche nach Liebe sind. Aber als Teil des Systems werden sie immer mehr wollen und genau die betrügen, die sie am meisten brauchen. Paradox, aber so läuft es doch. Da helfen keine In-/Out-Listen, keine Diskussionen über die AIDS-Hysterie, da hilft auch Andys ausgestellte Abgeklärtheit nix: Love Is Propaganda. Eine Schutzreaktion: „Mir wurde mein kleines, blödes Herz gebrochen ...“

Doch Araki hat auch Humor und Personenkenntnis. So spielte er schon damals mit den Gerüchten um Tom Cruise, dem „Rock Hudson der 90er“, krempelte er Schwulenklischees um, indem er seine Helden Bette Midler hassen läßt. Überhaupt zeigt er, wovon es heute immer weniger gibt: echte Individuen, die sich nicht jeder Mode und jedem Geschmacksbefehl opfern. Andy & Co sind anders.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.