72 min
Label: Pro Fun
Genre: Schwul-Lesbisch, Kurzfilm
Regie: Michael J. Saul
Der Film will sich unterscheiden – von der Vielzahl an Kurzfilmsammlungen. Deswegen steht auf dem Cover „Episodenfilm“, was Quatsch ist. Es sind sieben Kurzfilme aus einer Hand, die allesamt Michael J. Saul Talent attestieren. Saul wirft einen manchmal fragmentarischen Blick auf Lebenslagen, die besonders sind – in ihrer Melancholie und Verrücktheit. A CHRISTMAS STORY zeigt eine Familie zur Weihnacht, wobei sich zum Entsetzen der anderen der Junge erst freut, als er sich geschminkt im Kleid seiner Schwester präsentiert. Dafür gibt es Schläge. Um Gewalt, um den Vorwurf des Mißbrauchs geht es in HISTORY, der auch zeigt, wie schnell ein Gespräch kippen kann. Hier spielt Saul gekonnt mit der Unsicherheit der Zuschauer.
Wunderbar schrullig ist SUNDAY geworden, ein Blick in den Alltag eines älteren schwulen Pärchens, und von großer Enttäuschung wird in HE WAS PERFECT berichtet. Lonnie ist wirklich noch ein Kücken, das auf Verführer wie den smarten Spencer reinfällt. Am emotionalsten ist GOING GAY geworden. Überzeugend wird von der Unsicherheit ob der eigenen Sexualität erzählt, aber auch von den Schmerzen jener, die wissen, wo sie hingehören und zurückgestoßen werden.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.