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Twilight Dancers

Es ist das dritte Mal, daß sich Mel Chionglo in das Zwischenreich der Stricher und Club-Tänzer begibt, man darf ihn zu Recht einen Chronisten nennen, weil sein Blick in ein zwar schlüpfriges Milieu ein soziographischer ist, ohne jeden Voyeurismus, auch wenn es themengemäß natürlich was für die Augen gibt. Die Jungs sind hübsch, Landeier wie Dwight, der nun auch sein Glück in Manila versucht - als Tänzer und Lustknabe für solvente Damen und Herren. Seinen Erfolg genießt der Junge zunächst, seine Mutter, mit der er häufig telefoniert, glaubt, daß er in einem Callcenter arbeitet. Dwight ist der Star der Stunde, bis er - auch durch die Liebe zu einer Klassenkameradin - sich seiner Abhängigkeit bewußt wird und ein geschäftsträchtiges Lügengespinst um die Waffenhändlerin Madame Loca enttarnt.

Chionglo erzählt entlang an Twights Schicksal von einem korrumpierbaren Land, von einem Volk, das sich durch Gefälligkeiten still stellen läßt. Chionglo blickt genau und ohne Sozialpädagogenattitüde in das Auge des Sturms: kaputte Familien, der Ausverkauf der Menschlichkeit. Getrübt wird die deutsche DVD-Ausgabe leider nur durch einen lausigen Ton.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.