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Unser kurzes Leben

Es konnte nur Lothar Warneke sein, der Brigitte Reimanns unvollendeten Roman „Franziska Linkerhand“ wenige Jahre nach dem frühen Tod der Autorin fürs Kino verfilmte. Ihm gelang zuvor schon dieses Einflechten dokumentarisch anmutender, „lebensechter“ Szenen, die hier bestens passen, bei der Geschichte einer unbeugsamen jungen Architektin, die sich nicht scheut, im DDR-Alltag anzuecken und dadurch zwangsläufig an Grenzen gerät. Warneke setzt seine Erzählung ein paar Jahre später als die Vorlage an, als Leipziger gar in Leipzig, wenn Franziska nun mit Ideen beim Bau des Gewandhauses auffällt, vom väterlich-übergriffigen Professor protegiert wird, um sich trotzdem freizuschwimmen und dem bürgernahen Wohnungsbau in der ostdeutschen Provinz zu widmen.

Sie muß sich oft selbst Mut zusprechen: „Ich fang von vorne an!“ In der Arbeit, der scheiternden Ehe, gegen eigene Zweifel („Noch nicht gelebt, nicht geliebt, noch nichts gebaut“) und diese komischen Blicke der Männer. UNSER KURZES LEBEN zeigt, wovon es auch in der DDR reichlich gab, aber nicht geben sollte: Gewalt in der (jung geschlossenen) Ehe, Alkoholismus, Einsamkeit, Unangepaßtheit, Berufsverbot, Suizid. Der Film erinnert daran, welch tolle Schauspieler es bei uns gab: Christine Schorn, Barbara Dittus, Hermann Beyer, Uwe Kockisch und diese perfekt besetzte Simone Frost.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.