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Verführung von Engeln

Sein Thema scheint Jan Krüger gefunden zu haben: Adoleszenz, (homo)sexuelle Identität, das Zerr- und Wechselspiel aus Nähe und Distanz, die pubertäre Aggression. Das beschreibt im Allgemeinen seine Kurzfilme. IN VERFÜHRUNG VON ENGELN wird von der Suche nach flüchtigem Sex erzählt. Begleitet wird dieser grobkörnige Trip mit dem Dauernuschler Udo L. am Mikro, der weiß, daß man Engeln zwar untern Rock langen, beim Ficken aber nicht ins Gesicht sehen darf. Da ackert sich Krüger ein bißchen am alten Brecht ab, hingegen er in TANGO APASIONADO von Ex-Liebenden erzählt, in einer Einstellung.

Zweimal besetzte er Martin Kiefer, der sein Talent im schönsten Beitrag FREUNDE zeigt, und in HOTEL PARADIS einer ist, der mit Männern und Frauen schläft, um am Ende wieder allein zu sein. Krüger ist ein interessanter Erzähler im beigefügten Interview. Leider ist im Fragensteller kein guter Zuhörer auszumachen: Fingernägelputzend und nach plump-geilen Anekdoten heischend macht der Journalist Horst Königstein eine jämmerliche Figur.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.