D 2005, 73 min
Label: Missing Films

Genre: Dokumentation, Biographie

Regie: Paul Morrissey, Bernd Böhm

Veruschka

Das filmische Erzählen über das einstige Supermodel Veruschka hätte interessant werden können, wenn der Impuls für den Film von wem anders als Vera Lehndorff selbst ausgegangen wäre, oder wenn man wenigstens auf sie als Erzählerin ihres Lebens verzichtet hätte. Denn – mit Verlaub – sie ist eine selbstverliebte und in ihren stimmlichen Fähigkeiten geradezu lausige Berichterstatterin oder besser Ableserin: In verschnarchter Monotonie steigt sie durch die Jahrzehnte – vom Aufenthalt im Kinderheim Bad Sachsa 1944 über die Flüchtlingslager bis hin zur ersten Titelseite und dem berühmten Auftritt in BLOW UP. Eitel freut sie sich über die mehr als 800 Titelseiten, die sie füllte. In dem Ich-versessenen Fabulierstil gehen mitunter die wirklich großen Aufnahmen – sie in Raubtierkluft in den 70ern – oder die geniale Kooperation mit dem Künstler Holger Trülzsch unter. Lehndorff wird nicht müde, sich als die große Tabubrecherin zu loben, man kriegt den Eindruck, ohne sie wäre aus Robert Avedon nix geworden.

Paul Morrissey, der alte Warhol-Kompagnon, soll hier Regie geführt haben, davon ist nix zu spüren. Man hätte Lehndorff stoppen müssen. Denn sie sieht schon noch toll aus mit Mitte 60 – quatscht aber eindeutig zu viel Unsinn.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.