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Vier Hochzeiten und ein Todesfall

Es ist zehn Jahre her, daß mit dieser schon im Titel den schrägen Humor der warmherzigen und kaltschnäuzigen britischen Meisterstücke ausweisenden Komödie der weltweite Eroberungszug des sogenannten New British Cinema seinen Lauf nahm. Es war zugleich Hugh Grants Star-Durchbruch, sein Ticket in die A-Liga und zudem sein künstlerisches Stigma, da er zukünftig immer dann erfolgreich war, wenn er mit zerwirbeltem Schopf stotterte, stolperte und durch seine chaotische Art Frauenherzen eroberte, indem er andere brach.

Nun gibt’s also die aufwendig und liebevoll verpackte Jubiläumsedition auf DVD, und noch einmal darf herzlich gelacht werden, wenn der von Grant gespielte Junggeselle Charles auf diversen Hochzeiten naher und ferner Bekannter lästert, unfreiwillig poltert, milde intrigiert und sich letztendlich verliebt. Rowan Atkinson darf sich wieder als ungeschickter Pfarrer hochpeinlich machen, Andie MacDowell nochmals die Curly Sue vom Dienst geben, und man wird sich irgendwie bei jeder Schicksalswendung und bei jedem griffigen Dialog seltsam erinnert fühlen. Das liegt vor allem daran, daß alle nachkommenden, nicht minder erfolgreichen Brit-Comedies dem Muttertier verblüffend, aber dennoch nicht langweilend ähnelten.

Das Zusatzmaterial ist überschaubar und dennoch ausreichend, da vor allem ein Making Of herzlich amüsiert, zudem den Beweis antritt, daß Hugh Grant sicher nicht der größte Schauspieler des Universums, dafür aber sehr Hugh Grant ist, daß der Autor Richard Curtis bitter bekennt, daß Hochzeiten in den meisten Fällen sehr traurige Angelegenheiten sind, die fast ausnahmslos in großes Elend führen und daß die Filmbranche eine kräftezehrende Horde ist: in jüngeren Interviews zu Curtis’ Regiedebüt TATSÄCHLICH LIEBE sah man den hier noch blonden Lockenkopf einem schlohweißen Schopf geopfert. Das Leben ist hart, nur die Briten sind härter.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.