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Von Liebe leben

Ausgangspunkt war die Begegnung Simon Bischoffs mit dem gerade 13jährigen Franco, der von Zuhause abhaut und nun Geld verdient - als Stricher am einst legendären Römer Treffpunkt Circo Massimo. Leben als Versuch, wie es der echte Franco in Interviewszenen umreißt, die neben improvisierten Spielfilmfragmenten mit Laiendarstellern den Rahmen ausmachen. Da sich schnell zeigt, daß der Junge nicht so viel zu erzählen hat, begibt sich Bischoff dann mehr auf Erinnerungsreise in ein offeneres Rom, was einer konservativen Weltenschmiede zum Opfer fällt. Das ist zeitgeschichtlich interessant, im verwackelten Stil des 80er-Jahre-Untergrundkinos gefilmt und durch skurrile Figuren wie einen geilen, aber zahnlosen Geistlichen auch amüsant.

Im Interview zerredet Bischoff die Grenzen zwischen Pädophilie und Jugendschutz - zur eigenen Rechtfertigung. Er romantisiert die Knabenliebe, in dem er sie auf kulturell verankerte Initiationssexualität beschränkt. Damit besäuft er sich leider zu sehr am eindimensionalen von Gloeden/Plüschow-Mythos und spielt Moralwächtern unbewußt in die Hände.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.