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Vuelve

Nach WO WARST DU? und BRECHA drehte Iván Noel, der eifrige Chronist schwieriger Adoleszenzen, nun seinen radikalsten Film, einmal mehr mit zahlreichen Verschachtelungen. Er erzählt von Gabriel, der mit den Eltern in einem ehemaligen Kloster wohnt, das sein Vater nicht ganz rechtmäßig erwarb. Die Mutter und der Halbwüchsige pflegen eine sehr enge Beziehung, die Grenze zum Inzest ist fließend. Gabriel spürt, daß es ein dunkles Familiengeheimnis gibt, die Andeutungen sind vage, eines Tages nimmt sich die Mutter das Leben. Nun entflicht sich eine Tour de force des Niedergangs, einer Auslöschung, aus dem bis dahin ruhigen Kind wird ein Junge voller Wut, geradezu satanischen Ausmaßes. Im Zentrum des Zorns steht – wie oft bei Noel – der versagende Vater.

Auch wenn Gabriel Bestialisches tut, man bleibt bei ihm. Wie kann es anders sein, wenn einem alles genommen wird: die Mutter, das Heim, und das Wenige, das ihn mit dem Vater verband. VUELVE ertränkt seine Spannung bisweilen im Zuviel vom Klavier und in einer Metaphorik des Verderbens, dem Film ist dennoch zu attestieren, daß er mit einem extremen Schluß punkten kann, einen hervorragenden jungen Hauptdarsteller präsentiert und durchaus irritierend nachhallt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.