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W.

Nein, die ganz fiese Abrechnung mit dem schlecht beleumundeten Ex-Präsidenten ist dies nicht geworden, was auch in Ordnung geht, weil Oliver Stone mehr Wert darauf legte, den Prozeß zu zeigen, wie aus jemandem ein Überzeugungstäter wird. Und so sehen wir - recht rasch durch die Jahrzehnte eilend - wie aus dem vom Vater stets unterschätzten Frauenhelden und Kampftrinker ein gottesfürchtiger und durchaus uneinsichtiger Machtmensch wird. Der es irgendwann durchaus mal gut gemeint hat, das sei ihm zugestanden, der aber - aus purem Machtinstinkt - bald bewußt auf die falschen Leute hört. Und die werden hier ziemlich klar enttarnt: Rummy, Cheney und all die anderen bisher noch ungestraften Öl-geilen Kriegstreiber.

Stone gelingt ein glaubwürdiger Blick in den Politikbetrieb, in dem sich große Jungs oft aus einem Bauchgefühl, ohne echte Kenntnis der Lage wie auf einem Spielplatz der Weltherrschaft tummeln. Da Politiker-Biographien naturgemäß nur in wenigen Phasen interessant sind, ist W. zwangsläufig mehr informativ als spannend geworden. Und der Film zeigt einen gar gewitzten Bush, der seine Gegner schon mal als Latte schlürfende Linke tituliert und das berüchtigte Gefängnis als Guantanamera erwähnt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.