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Wasser und Blut

„Es ist schön hier!“ Der Blick der Tante bei Sequans Worten verrät, daß es nicht so bleiben wird. Er kommt nach Mamas Tod aus New York, er wird bei der Familie in Jefferson nun leben. Sequan ist anders als die Jungs im Ort – andere Klamotten, anderer Gang, andere Interessen. Literatur zum Beispiel. Die Anfeindungen gehen sofort los, Übergriffe sogar aus den eigenen Reihen, er wird von seinem Cousin vergewaltigt. Als aus der Bekanntschaft zu Jake eine zarte Liebe wird, schöpft der Junge etwas Hoffnung. Nur daß es jetzt richtig gefährlich wird für den nun auch noch schwulen Fremdling ...

Es ist ein sehr trauriger Film über einen interessanten Jungen geworden, der nicht nur seine Mama, sondern auch seine Freiheit verlor. Sequan ist nicht zum Versteckspiel gemacht. Der Film erzählt von Homophobie, Rassismus und endlos dummer Gewalt in einer amerikanischen Kleinstadt, die längst in den Händen von Dealer- und Zuhälterbanden ist. Da rein setzt John G. Young eine mit großer Zärtlichkeit gezeichnete Liebe. Man wünscht den Jungs sehnlichst: Nur weg von hier, denn man kriegt sehr deutlich einen Eindruck davon, wie schwer oder fast unmöglich es noch heute ist, als Andersartiger außerhalb der Metropolen in Amerika ein halbwegs aufrechtes Leben zu führen. Ein Armutszeugnis für ein Land, das mit seiner Freiheit zu gern hausieren geht.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.