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Wer ist eigentlich Paul?

Die lärmende Drohung im stümperhaft geschnittenen Vorspann wurde gottlob nicht wahr: „Demnächst im Kino!” ist da zu lesen. Munter lärmt das Filmchen, dessen Cast sich über eBay die Rollen ersteigerte und so die Finanzierung dieses verkrampften Experiments stellte, drauf los, wie schräg, schrill und was weiß ich es sein will. Lächerlich – trifft es am ehesten. Und wer bis zum Schluß durchhält, dem wird eine saftlose Geschichte über einen Typen ins Hirn rein und gleich wieder raus erzählt, der Hetero und verwahrlost ist, dem nun eine schwule WG zu neuem Glanz verhelfen soll. Oder so ähnlich ....

Was am Ende auch komplett wurscht ist, weil man für knapp 90 Minuten nur eines empfindet: akutes Fremdschämen. Über dilettantische Pausenkasper, die vom Blatt ablesen, über Dialoge, die sich in platten Sprichwörtern erschöpfen, über das ärgerliche Rumstümpern in einem vermutlich als profund erachteten Konflikt, als einer der Protagonisten sich plötzlich HIV-infiziert wähnt. Knapp 40.000 Euro waren das Höchstgebot für eine der Rollen. Schade ums Geld ... Letztendlich paßt der Film aber in die Zeit, wo noch jede kommunikationsgestörte Dumpfbacke nach ein paar Minuten schalen Ruhmes giert.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.