Originaltitel: CEUX QUI MAIMENT PRENDRONT LE TRAIN
F 1998, 120 min
Label: Pro Fun
Genre: Liebe, Drama, Tragödie
Darsteller: Valéria Bruni-Tedeschi, Sylvain Jacques
Regie: Patrice Chéreau
Multitalent Patrice Chéreau ist in Oper, Theater und Kino zuhause. Hier drehte er seinen strapaziösesten, aber auch interessantesten Film. Auf engstem Raum, im Innern eines Zuges, erzählt er von unterschiedlichen Menschen, die alle das Ziel eint: die Beerdigung des einst ausschweifend liebenden Malers Jean-Baptiste. Es prallen Ängste, Mißgünste und Verletzungen junger Liebhaber, alter Freundinnen, enger und weitläufiger Verwandter und Wegbegleiter aufeinander. Chéreau erzählt kompliziert, sperrig, intensiv. Weils nicht anders geht, denn nicht weniger als komplette Lebensmodelle werden von seinen aufregenden Figuren in Frage gestellt. Am stärksten wirken die Szenen mit Sylvain Jacques nach, der den Stricher und liebessehnsüchtigen Bruno spielt: wenn alle Traurigkeit dieser Welt sich fixierte, dann in seinen so dunklen, endtraurigen Augen. Er und das brillante Ensemble lassen Chéreaus Tableau, über dem die schmerzvoll entrückten Songs von Björk und Massive Attack schweben, wie ein schwer lesbares, aber berauschendes Buch erscheinen.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.