Originaltitel: SORGENFRI
DK 2015, 77 min
Label: Capelight
Genre: Horror, Thriller, Drama
Darsteller: Troelly Lyby, Mille Denesen
Regie: Bo Mikkelsen
Beim Blick ins furchtzerfressene Gesicht der Mutter weiß man genau, daß sie ihrem Kind oder dem, was davon übrig ist, nicht die Wahrheit erzählt: „Es wird alles wieder gut, wenn Du morgen aufwachst!“ Gut war es mal in der schicken Siedlung, bis sie abgeriegelt wird, weil ein Virus um sich greift, das nicht zwingend für Schnupfen sorgt, hingegen für zerbissene Kehlen und sich rapide verbreitende Zombies.
Klar, neu ist das alles nicht, an derlei Zutaten hat man sich schon ziemlich sattgesehen, und trotzdem kriegen die Dänen es mal wieder hin, anders, nicht so auf die Pauke hauend und niemals moralisch von einem Ausnahmezustand zu erzählen, der – bis auf die Untoten – stets gut denkbar ist. Es ist die Attacke aufs Idyll, auf unsere Gemütlichkeit, schon deswegen schaut man gern zu und sich vielleicht was ab, wie sich die wenigen Wehrhaften so schlagen, wenn das Ende naht. Daß der Ort nun auch noch „Sorgenfrei“ heißen muß – geschenkt. Derartige Überdeutlichkeit braucht es nicht, erzählt Bo Mikkelsen doch hochspannend von echter Angst, Gewalt durchs eingreifende Militär und Feigheit. Nur schade, daß Letztere den Geschichtenerzähler beim irgendwie offenen Ende auch erwischt.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.