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200% Wolf

Ein Heuler!

Nach Teil 1 ringt der zum partiell pinken Pudel verwandelte Grundsätzlich-Werwolf Freddy unverändert um Anerkennung seines Rudels, was sogleich zur handlungsmäßig irrelevanten, doch ziemlich witzigen Rettung eines Zeppelins führt, Ex-Straßenhündin Batty hilft wieder tatkräftig, klar. Die Weichen wurden flugs gestellt, der Humor basiert hälftig klassisch auf Selbstverletzung und Gegen-irgendwas-Bumsen, die andere Hälfte stellen Wortspiele und meist gelungene visuelle Gags. Dazu gesellen sich neben alte Freunde – unvergessen Bruno, offener Favorit aus 100% WOLF – ganz neue Kumpel.

Apropos: Frisch dabei ist der jugendgerecht rüpelige Mini-Mondgeist Moopoo, optisch ein knuffiges Gemisch aus Katze und Stitch, welcher gen Erde rast, dort zu vergehen droht. Ob die eigentlich als böse abgestempelte Hexe Max aka „Die Entehrte“ helfen kann? Freddy nimmt Kontakt auf, Ereignisse verketten sich, bald steht tatsächlich das Armageddon bevor …

Wieso modernes Animationsgewerk (vermeintlich) rudimentären Aufmerksamkeitsspannen genügen und daher tempotechnisch stets so übersteigert sein muß, daß es sogar aus stillen Kindern anschließende temporäre Hyperaktivität kitzelt, erklärt sich zwar auch hier nicht. Aber Freddys Zweitabenteuer, statt stumpf fortgesetzt durch originelle Ideen veredelt, bringt viel Spaß, aufgefädelt an rechtschaffen horriblen Monstern, punktuell graphitgrauer Komik ebenso wie herrlich bekloppten Albernheiten, bei denen die Macher lustvoll jeden erwachsenen Ernst sausen lassen. Und die erwartet übliche Botschaft betreffend sorgt Max zwischendrin für ein nicht uninteressantes Update: „Einfach ich selbst sein? Das reicht nicht!“

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...