D 2016, 98 min
FSK 12
Verleih: Weltkino
Genre: Komödie
Darsteller: Julia Dietze, Odine Johne, Anna König, Korinna Krauss, Kaya Marie Möller, Stefano Cassetti
Regie: Olaf Kraemer
Kinostart: 04.05.17
Vier Paare düsen durch die liebliche Berglandschaft Südfrankreichs. Die Sonne scheint, beschwingte Musik erklingt, alles atmet Leichtigkeit. Ziel ist das einsam gelegene Anwesen von Marie, wo sich die fünf Freundinnen – Anna, Ginette, Nora, Stephanie und eben Marie – zu einem gemeinsamen Mädelswochenende treffen. Ihre Männer schicken sie auf einen Segeltörn. Marie hat sich nach einer Vergewaltigung vor einigen Jahren auf den riesigen Landsitz zurückgezogen. Ihr Trauma verarbeitet sie in großformatigen Bildern voller Dramatik. Sie freut sich auf ein paar unbeschwerte Tage mit ihren Freundinnen. Doch natürlich kommt alles anders.
Würde sich das Redaktionsteam einer Frauenzeitschrift einen Film ausdenken, käme wohl so etwas wie 5 FRAUEN dabei heraus: Das Ambiente ist gediegen, die Protagonistinnen allesamt geschniegelt, selbstredend top in Form und beruflich erfolgreich als Schauspielerin, Juristin, Ärztin oder Affenforscherin. Die Bilder kommen in Hochglanzoptik daher, die Kameraarbeit ist zweifellos das Beste am Film. Denn inhaltlich beginnt die Handlung nach dem fluffigen Einstieg schnell Blasen zu schlagen.
Während eines nächtlichen Gewitters wird Marie im Atelier von einem Eindringling angegriffen. Sie und die anderen Frauen befinden sich zu diesem Zeitpunkt unter dem Einfluß von Psychopilzen, die Ginette zuvor heimlich in den Salat gemischt hatte. Im Drogenrausch metzeln Anna und Nora den Unbekannten gnadenlos nieder. Ihre Gesichter gleichen dabei den Furien-Fratzen auf Maries Bildern. Eine Kollegin verließ während der Pressevorführung nach dieser Szene den Saal, man kann es ihr nicht verdenken. Nun fürchtet die taffe Anna, daß eine Bekanntschaft mit der französischen Polizei ihre Karriere beschädigen könnte. Also müssen die Damen die Leichenentsorgung selbst in die Hand nehmen. Dann taucht am nächsten Tag auch noch ein weiterer Fremder auf, der nach seinem Bruder sucht. Probleme über Probleme, aber die Frisur sitzt.
Insbesondere das Gesprochene ist über weite Strecken zum Weglaufen. Geschmacksprobe? „Wenn man einmal zum Opfer gemacht wurde, kommt man aus der Rolle nicht mehr raus!“ Yep! Der ganze Handlungschmonzes gipfelt letztlich in einer sehr fragwürdigen Wendung. Glaubt man der Producer’s Note im Presseheft, scheint es dem Filmteam vor allem darum gegangen zu sein „... gemeinsam einen wunderschönen Sommermonat in Südfrankreich zu verbringen.“ Glaubt man aufs Wort!
[ Dörthe Gromes ]