Es sollte ein neuer Anfang für Ellen und Martin Shaw werden. In der Einsamkeit des englischen Hochmoores wollen die beiden den plötzlichen Tod ihres Sohnes verarbeiten. Martin, ehemals Bestsellerautor, will in der Ruhe, weitab jeder Zivilisation seine Schreibblockade überwinden und ein neues Buch beginnen. Ellen lenkt sich mit der schier endlos scheinenden Renovierarbeit ab. Doch irgend etwas stimmt nicht.
Sie erhält merkwürdige Botschaften, die sie zu Beginn noch gar nicht richtig wahrnimmt. Erst erscheint ihr beim Duschen eine 7 am Spiegel, dann liest sie auf einem Autoschild: "Noch 6 Tage zu Leben". Im Radio erfährt sie, daß es nur noch 5 Tage sind. Und so weiter und so weiter. Als sie ihrem Mann Martin beichtet, was sie erlebt, erklärt er sie für verrückt. Sie solle endlich über den Tod des Sohnes hinwegkommen. Ellen vermutet, daß das Haus der Grund für die mysteriösen Ereignisse ist. Also stellt sie Nachforschungen im Dorf an und stößt dabei zuerst auf taube Ohren. Aber dann...
Sebastian Niemann wird den Zuschauer mit 7 DAYS TO LIVE begeistern. Der Film ist großartig. Endlich gefriert einem das Blut wieder in den Adern. Der Thrill entsteht nicht durch viel Splatter oder andere Ekeleffekte. Es sind die kleinen Gesten, die große Angst erzeugen. Dazu kommen noch die ausgezeichneten schauspielerischen Leistungen von Amanda Plummer und Sean Pertwee. Beide entwickeln sich sehr glaubhaft in ihren Rollen. Ihnen gelingt es, dem Zuschauer einen Schauer nach dem anderen über den Rücken zu jagen.
Bedauerlich ist das Ende des Films. Wurde doch bisher auf unnötige Spezialeffekte verzichtet, wirkt deren unmotivierter Einsatz am Ende eher überflüssig und stilistisch völlig unpassend. Aber egal, die letzen zehn Minuten mag man Niemann verzeihen. Thrillerfans werden den stillen Grusel lieben.
Originaltitel: 7 Days to Live
GB/D 2000, 102 min
Verleih: Senator
Genre: Drama, Mystery, Horror
Darsteller: Amanda Plummer, Sean Pertwee
Regie: Sebastian Niemann
Kinostart: 30.11.00
[ Christiane Rausch ]